Mit dem Schiff einmal rund um Südamerika
2015 - Eine Kreuzfahrt mit der MS Artania
Jetzt geht es los. Die Koffer sind gepackt. Das war nicht ganz einfach. Der Reiseveranstalter hatte uns mitgeteilt, dass jeder für den Lufthansaflug nach Marseille 2 Gepäckstücke mitnahmen darf, die zusammen nicht mehr als 30 Kg wiegen dürfen. Das hieß für uns beide also 60 Kilogramm – klingt viel ist aber wenig. Trotz sparsamster Auswahl der Klamotten, Computertechnik, sonstiges wie Fernglas, Duschgel, Zahnpasta und und und und , wogen die Koffer zusammen fast 70 Kilogramm. Egal, dann zahlen wir eben zähneknirschend am Lufthansaschalter „Nachporto“.
Aufstehen war heute um 4 Uhr früh, das Taxi kann fast pünktlich um 6 Uhr und am Lufthansaschalter erfuhren wir, dass jeder 2 Koffer a 23 Kg Freigepäck hat, also zusammen 92 Kilogramm. Ich hätte also durchaus meine Kieselsteinsammlung mitnehmen können oder auch eine Bohrmaschine, Dinge eben, die man auf dem Schiff so braucht.
Was hat sich der Reiseveranstalter Phoenix dabei gedacht? Wahrscheinlich gar nichts, aber ich kann meine geneigten Leser schon jetzt darauf vorbereiten, dass in diesem Blog noch der ein oder andere sarkastische Absatz über wunderliche Verhaltensweisen und Entscheidungen der Reiseleitung zu finden sein werden. Dabei werden mir die beiden Lästermäulern Waldorf und Statler aus der Muppetshow als Vorbild dienen. Schimpfen über die Reiseleitung gehört eben zu jeder Reise. Tatsächlich aber machen die Jungs und Mädels von Phoenix einen großartigen Job. Mit einer unendlichen Geduld gehen sie auf jedwede Befindlichkeit des Reisegastes ein
Wir kamen in Marseille mit einer Verspätung von 45 Minuten an und wurden mit dem Bus gleich zum Schiff transportiert. Einchecken, Mittagessen, Kabine beziehen, wobei das Beziehen der Kabine der arbeitsintensivste Teil war. Es ist nur wenig Platz, der Stau- und Schrankraum ist immer zu wenig, aber irgendwie schafft man es immer, sein ganzes Gedöns irgendwo unter zu bringen. Jedenfalls ist das Projekt Kofferpacken, auf dem Schiff Koffer wieder auspacken und Sachen in der Kabine verstauen durchaus mit einem Umzug vergleichbar.
Um 17:30 Uhr mussten wir zur unvermeidlichen Seenotrettungsübung und um 20:00 Uhr legten wir endlich ab – Kurs auf Casablanca in Marokko. Und da war es wieder, dieses unbeschreibliche Gefühl, dass einem auf einem Schiff befällt. Vor uns das offene mehr, hinter uns die Lichter von Marseille, die immer kleiner wurden und Die Spannung, was uns alles auf dieser Reise erwarten wird, die großen Sehenswürdigkeiten, aber auch die kleinen Abenteuer und kleinen touristischen Sehenswürdigkeiten, die einen Staunen lassen oder einfach nur schön sind.
Gestern Abend ging es nach einem kleinen Schlummertrunk in „Harrys Bar“ relativ früh ins Bett. Heute und morgen werden wir den ganzen Tag auf See sein.
Das Tagesprogramm, dass wir jeden Tag in gedruckter Form auf die Kabine bekommen verrät, welche Aktivitäten, Belustigungen und Freizeitmöglichkeiten auf dem Schiff angeboten werden. Die Austernparty auf einem der Außendecks konnte uns nicht locken, da wir keine Austern mögen, frei nach dem Motto: „Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht.“ Auch der Vortrag über die Grundlagen der digitalen Fotografie fand ohne mich statt, denn so oder so ähnlich gab es schon etliche Vorträge auf unseren vorherigen Reisen.
Kaum angekommen, wird einem schon Appetit auf die nächste große Reise gemacht.
Interessant hingegen waren die Informationen, dass das Schiff, das 1200 Passagiere aufnehmen kann zurzeit nur 550 Passagiere an Bord hat. Am kommenden Sonntag werden wir auf Teneriffa noch einmal 30 Leute aufnehmen, Nach der Atlantiküberquerung in Recife in Brasilien steigen noch einmal 300 Leute zu, sodass wir mit knapp 900 Passagieren die erste Etappe der Südamerikareise bis nach Buenos Aires durchführen werden. Es ist immer angenehm, wenn ein Schiff nicht vollständig ausgebucht ist.
Wir erhaschen noch weitere Informationen. Zum einen ist Stefanie Hertel an Bord und wird die nächsten Tage für uns Singen.
Zum anderen ist ein Filmteam an Bord um neue Episoden für die Doku-Soap „Verrückt nach Meer“ zu drehen. In der Vergangenheit wurde für diese Serie auf der MS Albatros gedreht, wobei der Kreuzfahrtdirektor Thomas Gleis und der Kapitän Morton Hansen als Hauptdarsteller fungierten.
Sowohl der Kreuzfahrtdirektor als auch der Kapitän sind von der MS Albatros zur MS Artania gewechselt.
Das Zusammentreffen der drei Fernsehgrößen Stefanie Hertel, Thomas Kleis und Morton Hansen auf diesem unserem Schiff ist also dem Fernsehen geschuldet.
Die gesamten 96 Tage werden Filmteams an Bord sein, um die nächste Staffel von „Verrückt nach Meer“ zu drehen. Die Staffel wird aus sage und schreibe 50 Folgen bestehen, das heißt, die Leute drehen hier an Bord alle 2 Tage eine neue Folge ab.
Doris hat auch schon einen Dreh mitbekommen. Ein Fan trifft auf Stefanie Hertel und es kommt zu einem spontanen Gespräch von Fan zu Star. Die Spontanität musste allerdings mehrmals geprobt werden, bis es auch wirklich spontan war.
Gebucht hatten wir bereits im Juli 2013. So ab September 2014 fingen wir langsam an, und Gedanken darüber zu machen, was alles an Reisevorbereitungen zu treffen ist.
Da ich wieder einen Reise-Blog machen wollte, entschied ich mich mir eine eigene Internetadresse zuzulegen und die bei einem Provider "hosten" zu lassen. Die bisherigen Blogs hatte ich über den kostenlosen Dienst vom WORDPRESS erstellt. Diese Lösung hatte aber den Nachteil, dass man nicht alles auf dem Laptop vorbereiten konnte und deshalb bei den Landgängen, wenn man Internetzugriff hatte, beim Einstellen der neuen Beiträge, Berichte und Fotos noch viel "Handarbeit" verrichten musste, bis Text und Bilder halbwegs vernünftig im Netz standen. Außerdem ist der zur Verfügung gestellte Internet-Baukasten nicht sehr komfortabel und flexibel.
Mit nun eigenem Web-Space ist das alles anders. Für die technisch Interessierten, diese Seite wird mit dem System Joomla erstellt und gewartet.
Bei Blogs ist es so üblich, dass auf der Startseite alle Bereichte zu finden waren, wobei der Aktuellste an erster Stelle stand, an zweiter Srelle der vorherige Beitrag usw.
Das hat für den Leser, der den Blog regelmäßig von Anfang an verfolgt hat, den Vorteil, dass das neueste immer gleich oben zu finden ist.
Andereseits hat jemand, der den Blog erst später zu lesen beginnt, das Problem, dass er sich von hinten nach vorn durcharbeiten muss.
Hier ist die Lösung dieses Dilemmas.
Unter diesem Menüpunkt findet man die Berichte in chronologischer Reihenfolge, also genau in der Rreihenfolge, wie die Reise auch verläuft.
Für so eine lange Reise (96 Tage) greift unsere normale Reisekrankenversicherung nicht mehr. Man ist lediglich 6 Wochen pro Reise, also 42 Tage versichert. Diese Problem kann man auf zwei Arten lösen.
Aber viele Versicherungsunternehmen bieten für so lange Reisen gar keine Tarife an. Andere langen preislich ziemlich heftig zu. Erschwerend kommt hinzu, dass wir Beide die 60 überschritten haben, da wird der Zuschlag noch heftiger.
Schließlich wurden wir bei der Europa-Versicherung fündig. Für den 43. – 96. Tag zahlen wir 77,00 € pro Person. Das ist OK.
"Deutsche Staatsbürger benötigen für diese Reise einen Reisepass, der am Ende der Reise noch mindestens 6 Monate gültig ist."
So ist es laut und deutlich in der Reiseinformation des Reiseveranstalters zu lesen.
Der Pass muss mindestens bis 12.10.2015 gültig sein.
Bingo! Peters Pass läuft am 04.10.2015 ab.
Also muss ein Neuer her. Peter findet sogar noch ein Passbild, auf dem er sich recht ähnlich sieht und tappt damit zur Verwaltungsstelle Niederhöchstadt, einer Zweigstelle des Eschborner Rathauses. Das Foto wird strikt weg abgelehnt, es ist nicht biometrisch genug. Also geht’s zum Fotografen. Benötigt wird zwar nur ein Bild, aber unter vier Bildern tut es der Fotograf nicht. Des fertige Bild ist nicht besonders schön, dafür aber sehr biometrisch.
Zurück zum Amt - Pass beantragen – 2 Wochen später ist das Dokument da.
59,00 € knöpft man Peter dafür ab – Protest zwecklos. Der Pass ist doppelt so teuer wie beim letzten Mal, zum Ausgleich wurde dafür die Gültigkeitsdauer fast halbiert. Statt zehn gilt der Pass nur noch sechs Jahre.