34. Reisetag – Sonntag, 8.2.2015 Seetag
Heute ist schon wieder Galaabend. Warum? Wir wissen es nicht.
Ob unser Platz am Kapitänstisch heute Abend freigeblieben ist oder ob es Nachrücker gegeben hat, wissen wir ebenfalls nicht.
Wir begehen den Galaabend traditionell mit Schnitzel und das ist jetzt neu, auch mit Cheeseburger in unserer Kabine auf unserem Klapptisch.
35. Reisetag – Montag, 9.2.2015 Punta Arenas/Chile
Gestern Abend sind wir in die Magellanstraße eingefahren.
Die Magellanstraße (lateinisch Fretum Magellanicum, spanisch Estrecho de Magallanes) ist eine Meerenge mit zahlreichen Inseln und Seitenkanälen zwischen dem südamerikanischen Festland und der Insel Feuerland. Sie verbindet zudem kurz vor dem südlichsten Ende Südamerikas den Atlantischen mit dem Pazifischen Ozean. Seit 1881 gehört die Magellanstraße zum chilenischen Hoheitsgebiet. (Quelle: Wikipedia).
Die Entdeckung dieses Seewegs war eine Alternative zur Umrundung des Kap Hoorns, war aber wegen der schwierigen Wetter- und Strömungsverhältnisse für die früheren Segelschiffe dennoch auch sehr gefährlich.
Nach etwa der Hälfte der Magellanstraße auf der patagonischen Seite liegt unser Ziel Punta Arenas. Die Pier war bereits von einem anderen Kreuzfahrtschiff belegt und so mussten wir Ankern und tendern, um an Land zu kommen.
Da laut Reiseführer diese knapp 120.000 Einwohner zählende Stadt außer einigen Museen keine besonderen Sehenswürdigkeiten besitzt, hatten wir wieder einen Ausflug gebucht. Angeboten wurde eine Kajakfahrt, eine Wanderung für geübte und trainierte Wanderer, eine Stadtrundfahrt und der Besuch einer Pinguinkolonie
Da erschien uns die Pinguinkolonie am ungefährlichsten. So würden wir weder ins Wasser fallen (Kajakfahrt), noch uns Blasen laufen (Wanderung), noch uns langweilen (Stadtrundfahrt). Dass wir bereits in Puerto Madryn einen ähnlichen Ausflug absolviert hatten und es sich hier ebenfalls um Magellanpinguine handelt, störte uns nicht weiter.
Was uns bedenklicher erschien, war die Tatsache, dass inzwischen ein weiteres Kreuzfahrtschiff hier den Anker geworfen hatte.
Am Vormittag nach einer guten Stunde Busfahrt erreichten wir das weitläufige Gelände am Otway-Meeresarm wo wir die “niedlichen Geschöpfe in ihren natürlichen Lebensraum“, so die Ausflugsbeschreibung, beobachten sollten. Die Pinguinkolonie war erheblich kleiner, als die von vor drei Tagen und schlechter zu beobachten, weil die Tiere sehr viel weiter von den Wegen entfernt aufhielten. Richtiges Gedränge herrschte nicht bei den Tieren sondern bei den Menschen auf den Rundwegen, obwohl diese doch sehr langläufig waren, aber wenn drei Kreuzfahrschiffe ihre Menschladung in vielen vielen Bussen hierher schicken, dann ist Schluss mit Lustig.
Das verdarb uns aber nicht unsere Laune, denn wir richteten unser Augenmerk hier auf dem Gelände und auch währende der Busfahrt auf die interessante Landschaft und Vegetation. Zudem waren die Ausführungen der örtlichen chilenischen Reiseleiterin über die Geschichte und die Entwicklung der Stadt recht interessant.
Am Nachmittag tenderten wir noch einmal an Land, um doch noch einen Blick auf den Ort zu werfen. Nur wenige hundert Meter vom Hafen entfernt entdeckten wir ein Highlight, dass in keinem Reiseführer beschrieben war. Zwei ins Meer reichende Stege waren bevölkert von mehreren hundert, vielleicht sogar mehr als tausend Kormoranen.
Gleich gegenüber auf der anderen Straßenseite war eine mit Gemälden verzierte Häuserfront zu bewundern und zu fotografieren.
Wir fanden auch eine Wechselstube und konnten uns mit den so erworbenen chilenischen Pesos in das zuvor entdeckte Café mit WiFi begeben. Hier konnte ich schon mal einen großen Teil des Blogeintrags Nummer 6 hochladen. Mails (außer Werbung und Spam) erhalten wir kaum noch. Europa hat uns wohl schon vergessen. Aber keine Nachrichten sind allemal besser als schlechte Nachrichten.
Musste man sich vor drei Tagen noch mit Sonnenschutz bei sonnigen 25 – 30 Grad eincremen, war heute warme Outdoorkleidung angesagt. Die Temperaturen lagen bei 5 -10 Grad, aber besonders der kalte Wind ließ die gefühlte Temperatur noch einmal deutlich sinken.
Um 18 Uhr verlässt die MS Artania Punta Arenas und nimmt Kurs Richtung Kap Hoorn. Die Fahrt an diesem Abend ist fantastisch. Die Spitze Südamerikas ist nämlich nicht “an einem Stück“, sondern besteht aus vielen Inseln, die dicht beieinander liegen. Durch dieses Gewirr von Inseln fahren wir und sowohl steuerbord als auch backbord zieht eine grandiose Landschaft mit hohen, schneebedeckten Bergen an uns vorbei. Ab 22 Uhr ist es allerdings leider zu dunkel, um noch etwas zu sehen.
36. Reisetag – Dienstag, 10.2.2015 Umfahrung Kap Hoorn/Chile
Für 5:30 Uhr wurde uns das Passieren mehrerer Gletscher avisiert, aber wir verschlafen dieses Angebot bewusst. Zum einen ist es um diese Uhrzeit noch dunkel, zum anderen, so trösten wir uns, haben wir Gletscher bereits in Grönland und Spitzbergen gesehen.
Doris treibt es dennoch so gegen halb sieben aus dem Bett, aber an den die Gletschern war die Artania bereits vorbeigefahren. Die Landschaft hier im Beagle-Kanal ist ähnlich wie schon gestern Abend, hohe Berge mit spärlichem Bewuchs und schneebedeckten Gipfeln.
Während des Mittagessens nähern wir uns langsam Kap Horn und zwar vom Westen, also bereits von der pazifischen Seite, die wir auf dem Weg durch den Beagle-Kanal erreicht haben.
Der Begriff “Kanal“ wird hier nicht für eine künstliche Wasserstraße verwendet, sondern ein Kanal ist in diesem Fall eine natürliche Wasserstraße zwischen beieinanderliegenden Inseln und Inselgruppen.
Die See ist immer noch relativ ruhig, aber der Wind nimmt stetig zu.
Kap Hoorn liegt bereits in Sichtweite vor uns und es wird Zeit, sich wetterfest zu machen, um die Umrundung auf der Außenpromenade des Schiffs zu beobachten und zu erleben.
Der kleine Felsen mit der weißen Kappe ist der südlichste Punkt Südamerikas.
Das Weiße sind übrigens die Hinterlassenschaften von Albatrossen.
Der Wind hat mittlerweile eine Stärke von zehn erreicht, so wird über Lautsprecher bekannt gegeben, es nieselt, die Wellen werden höher und das Schiff schaukelt trotz seiner Stabilisatoren doch ganz ordentlich. Die Gischt spritzt bis auf das Deck. So umrunden wir das zu Chile gehörende Kap Hoorn, die südlichste Insel der südlichsten Inselgruppe vor dem südamerikanischen Festland.
Mit einer starken Maschine ist das alles kein Problem. Aber zur Zeit der Segelschiffe, die mit den Strömungen und den Winden klar kommen mussten, erlitten sehr viele Schiffbruch und es gab mehr als 10.000 tote Seeleute. Die Umrundung des Kap Hoorns gehörte zu den gefürchtetsten Schiffspassagen und ein ganz klein wenig konnten wir diesen Mythos spüren.
Der Versuch, mit einem Tenderboot zur Wetterstation auf Kap Hoorn überzusetzen, um der dort ausharrenden Mannschaft ein paar Süßigkeiten als Geschenk zu überreichen, wurde aber frühzeitig gecancelt, weil das bei der Wetterlage viel zu gefährlich wäre.
Nach der Umrundung wird das Wetter sofort wieder friedlich und der Rest des Tages ist ein ganz normaler Seetag.
Beim Abendessen beklagt sich eine Dame, dass sie vom Kap ein wenig enttäuscht wäre und sich mehr davon versprochenen hätte. Ich frage mich, was? Hatte sie erwartet, dass die Loreley vor der Wetterstation sitzt, sich ihr goldenes Haar kämmt und dabei sing: „Eine Seefahrt die lustig…“, während unser Schiff auf Grund läuft und dann am Felsen zerschellt?
Oder hatte sie erwartet:
Drei Chilenen mit dem Kontrabass
saßen auf dem Felsen und erzählten sich was,
da kam die Polizei:“ Ja was ist denn das.“
Drei Chilenen mit dem Kontrabass
Drö Chölönen möt döm Köntröböss……
Unser nächstes Ziel morgen ist Ushuaia auf der Insel Feuerland in der Magellanstraße. Ushuaia gehört zu Argentinien und bezeichnet sich selbst als “das Ende der Welt“.
37. Reisetag – Mittwoch, 11.2.2015 Ushuaia/Argentinien
Frühmorgens erreichten wir Ushuaia. Der Hafen ist Ausgangspunkt für Forschungs- Expeditions- und auch Kreuzfahrtschiffe in die Antarktis.
Für den Vormittag hatten wir eine Jeep-Tour gebucht. Wir waren 10 Ausflügler, 2 Jeeps und 2 Fahrer, also eine sehr übersichtliche Gruppe. Schnell hatten wir die Stadt hinter uns gelassen und befuhren eine berühmte Straße, nämlich der Panamericana, eine Straße die Alaska mit Feuerland auf einer Strecke von 25.750 Kilometern verbindet und in Ushuaia endet.
Der erste Stopp war an einer hölzerne Treppenkonstruktion, über die man bequem einen Aussichtspunkt für Fotofreunde erreichen konnte. Ein Touristenbus fuhr gerade mit seiner Ladung weg, sodass wir freie Bahn hatten. Auf besagten Aussichtspunkt befand sich auch ein rustikaler Verkaufsstand mit einigen Schnitzereien.
Unser Interesse galt einem hölzernen Brieföffner, weil unser Exemplar zu Hause (ein Mitbringsel aus Neuseeland) vor einiger Zeit kaputt gegangen ist. Da unsere Reisekasse im Jeep geblieben war, drohte der Kauf zu scheitern. Ich hatte aber noch einen “Notgroschen“ von 85 Pesos in der Hosentasche. Der Brieföffner sollte aber 95 Pesos (9,50 €) kosten. Der Verkäufer vermutete aber ein taktisches Manöver unsererseits und wollte uns zunächst keinen Rabatt einräumen. Nachdem wir versprochen hatten, dass wir, wenn wir ihn zufällig am Nachmittag in der Stadt treffen sollten, unsere Schulden von 10 Pesos begleichen würden, kam der Deal dann doch zustande.
Befanden wir uns bisher auf einer asphaltierten Straße, ging es jetzt ins Gelände. Die Fahrer zeigten gleich, was sie drauf hatten. Ein irrer steiler holpriger Pfad, der sogar einer Bergziege Kopfzerbrechen bereitet hätte, wurde gekonnt bewältigt. Oben angekommen wurde ein kurzer Fotostopp eingelegt. So bot sich die Gelegenheit, gleich man den Weg für die Talfahrt in Augenschein zu nehmen. Eine Teilnehmerin überlegte ernsthaft vielleicht doch lieber zu laufen.
Weiter ging’s an einem kleinen See vorbei, in dem Biber leben. Wir bekamen sogar einen zu Gesicht.
Dieser Biber bildet quasi die Überleitung zu unseren nächsten Stopp, denn ein paar Kilometer weiter kamen wir zu einer Biberburg. Hier hatten die Biber ganze Arbeit geleistet. In einem Umkreis von 100 Metern hatte sie alle Bäume gefällt und einen kleinen Bach gestaut. Leider gab es an dieser Stelle keine Biber mehr.
Wir turnten eine Zeitlang hier im “Bibertal“ herum, um dann querfeldein einen bewaldeten Abhang hochzukraxeln. Als wir oben am Waldrand ankamen, tat sich urplötzlich ein Panorama auf, das es einem den Atem verschlug.
Über Stock und Stein bzw. auch über weichen Torfboden ging es zurück zu den Jeeps und wir fuhren zu einer Huskyzucht. Ob die Haltung in Zwingern mit Betonboden artgerecht ist, sei mal dahingestellt und außerdem roch es dort sehr streng.
Die Hundezucht liegt in einem Tal, das von einem kleinen Fluss durchzogen ist. Dieses Tal durchfuhren wir, teilweise im Flussbett bis zu einem Wald. Im Wald sollte der “kleine Imbiss“ eingenommen werden, der in der Ausflugsbeschreibung, auf deren Grundlage wir die Tour bei Phoenix gebucht hatten, erwähnt wurde.
Zu Fuß ging es eine kurze Strecke durch den Wald. Die Fahrer trugen eine Kiste Wein und einige Flaschen Cola und Wasser auf unserem Weg bis zu einer kleinen Grillhütte. Vor der Hütte garte irgendetwas auf einem Gaskocher in einem geschlossenen Topf und drinnen bollerte ein Ofen. Der Wein, es war Rotwein, wurde ausgeschenkt und alternativ gab es ja auch noch das Wasser und das Cola. Die Fahrer zauberten auf einmal Holzbrettchen mit Käse und Salami herbei und stellten sie auf die rustikalen Tische. Sowohl Käse als die Salami schmeckten ausgezeichnet. Die Frage einer Tour-Teilnehmerin, ob es sich um chilenischen Rotwein handelt, beantworten die beiden Fahrer nicht, aber an ihrem beleidigtem Gesichtsausdruck konnte man entnehmen, dass es sich eindeutig um argentinischen Wein handeln musste. Zur Erinnerung, vorgestern waren wir in Punta Arenas, das gehört zu Chile. Heute sind wir in Ushuaia, das gehört zu Argentinien. Ich glaube, es war auch ganz gut, dass wir das Thema Fußball ausgeklammert hatten.
Der “kleine Imbiss“ entpuppte sich als komplette Mahlzeit, den nun gab es argentinische Steaks, die in etwa wie Esterhazy zubereitet wurden und ebenfalls gut schmeckten. Zum Nachtisch gab es noch Obst und ein süßes Stück Schokoladenkuchen.
Und wie zufällig kam auch noch ein Hundeschlittengespann an der Hütte vorbei und legte einen technischen Halt ein. Der Schlitten hatte mangels Schnee keine Kufen sondern Räder und das Gespann einschließlich Hundeführer (der sogenannte Musher) waren natürlich bestellt. Wir haben den Musher auf der Rückfahrt zum Schiff gesehen, wie er zu Fuß zu einer Bushaltestelle gelaufen ist.
Diese Tour war mit Sicherheit einer der besten Ausflüge, die wir auf dieser Reise bisher gemacht haben. Hier stimmte alles. Die geringe Teilnehmerzahl, die gewählten Offroadstrecken, der genügende Platz im Fahrzeug selbst, die ausgesuchten Stellen zu denen man uns geführt hat, bis hin zum dramaturgisch ausgezeichnet inszenierten Finale mit Speis, Trank und Hundeschlitten.
Das Mittagessen auf dem Schiff haben wir natürlich ausfallen gelassen und am Nachmittag streiften wir noch einmal durch die sehr touristisch geprägte Hauptgeschäftsstraße der Stadt.
Wir fanden auch wieder ein Café mit WiFi und ich konnte den 6. Teil des Blogs losschicken.
Auf dem Rückweg zum Hafen trafen wir noch auf ein Bikerpärchen aus Altötting, das mit ihren Maschinen seit 2011 um die Welt fährt. Sie haben auch einen Internetblog, den man unter www.TimetoRide.de aufrufen kann.
Um 20 Uhr verließen wir Ushuaia.
38. Reisetag – Donnerstag, 12.2.2015 Seetag
In der Nacht hatte das Schiff ein wenig geschwankt, aber am Morgen war wieder alles ruhig. Wir befanden uns mittlerweile in den Chilenischen Fjorden. Dieser Teil Chiles besteht aus tausenden von Inseln und Inselchen und zwischen diesem Inselgewirr fuhren wir hindurch. Wir hatten einen Lotsen an Bord, der den Kapitän bei der Fahrt durch dieses Labyrinth mit seinen Ortskenntnissen unterstützte.
Links und rechts neben dem Schiff stiegen die Berge hoch, mal nur nackter Fels, mal bewaldet, ein stetig wechselndes Panorama. Ich erspare jetzt dem Leser und Fotoalbumbetrachter, jede einzelne Insel zu beschreiben und jeden abgelichteten Berggipfel ins virtuelle Fotoalbum zu kleben.
Im Lido, dem Selbstbedienungsrestaurant auf dem Schiff herrschte heute zum Mittagessen das pure Chaos. Es war ein Seetag, also alle Mann waren an Bord, niemand ist an Land und das Wetter war schlecht, so saß auch niemand an den Tischen auf dem Außendeck. Kurz das Restaurant war bis auf den letzten Platz besetzt und ständig fehlte irgendetwas. Mal gibt es kein Besteck, oder der Getränkenachschub funktionierte nicht, man kam nicht nach, das Büffet rechtzeitig wieder auszufüllen. Der Restaurantchef bittet die Leute die auf einen Sitzplatz warten händeringend, doch auf die anderen Restaurants auszuweichen.
Ich habe später mal mit dem Restaurantchef gesprochen und gefragt, warum man nicht einfach die Öffnungszeit des Lido (12:30 – 14:00) um eine halbe Stunde verlängert und die der weniger frequentieren Restaurants um eine halbe Stunde verkürzt. Er wusste tausend Gründe, warum das nicht möglich ist, kurzum, man ist an der Lösung dieses Problems gar nicht wirklich interessiert. An den wenigen Tagen muss der Gast das Chaos eben aushalten, so ist wohl das Konzept des Managements.
Für die Nacht wurde starker Seegang vorausgesagt, weil wir zeitweise die schützende Inselwelt verlassen. Deshalb hat die Kabinenstewardess die Trinkgläser aus dem Regal auf ein Handtuch auf den Fußboden gelegt. Wir korrigieren diese unsinnige Maßnahme dahingehend, dass wir die Gläser in Handtücher etc. einwickeln und in einer Schublade so verstauen, dass nichts klappert.
39. Reisetag – Freitag, 13.2.2015 Seetag
Die angekündigte Schaukelfahrt in der vergangenen Nacht hat doch nicht stattgefunden.
Der Höhepunkt des Vormittags war wohl eine Kochshow mit dem Starkoch Andreas Geitl. Er zeigte, wie man Frikadellen macht. Erstens kenne ich diesen Menschen gar nicht und wie man Frikadellen macht, weiß Doris bereits, also findet die Veranstaltung ohne uns statt.
Dem größten Chaos im Lido-Restaurant sind wir dadurch entgangen, dass wir erst weit nach 13 Uhr dort waren, da war der Hauptansturm vorbei.
Die vorbeiziehende Fjordlandschaft ist nach wie vor großartig. Zu allem Überfluss begegneten wir noch 10 – 15 Buckelwalen. Leider waren sie doch recht weit weg. Ihre Blasfontänen konnte man gut sehen. Wenn sie kurz aufgetaucht waren, sah man jedoch nicht allzu viel und bis man sie mit dem Fotoapparat richtig anvisiert hatte, waren sie schon wieder abgetaucht. Ich habe trotzdem die beiden Besten von denen vielen schlechten Wal-Fotos das eine hier das andere ins Fotoalbum gestellt.
40. Reisetag – Samstag, 14.2.2015 Chacabuco/Chile
Wir lagen auf Reede und tenderten am Vormitttag an Land. Chacabuco ist ein kleines Städtchen, dessen Hafen aber bezüglich Öl und Waren aller Art für die Region von großer Bedeutung ist.
Wir hatten uns vorgenommen, einen Friseur zu finden, weil bei mir wieder mal ein Haarschnitt fällig wäre, aber wir sind kläglich gescheitert und hatten keinen gefunden.
Der Ort selbst besteht aus vielen kleinen einstöckigen Holzhäusern. Zu jedem Häuschen gehört mindestens ein Hund, von denen auch viele frei auf der Straße herumlaufen. Sie sind alle friedlich und man braucht keine Angst zu haben.
Wir begutachteten diverse einheimische Pflanzen, wie zum Beispiel den Riesenrhabarber, so hatten wir das Gewächs mit den großen Blättern getauft oder einen tannenähnlichen Baum mit harten, ganz spitzen schmalen Blättern.
„Hier ist ja nix los“ hörten wir viele Passagiere sagen. Uns hat der Ort gefallen.
Am späten Nachmittag fanden wir in unsere Kabine ein Küchlein mit einem Cremehäubchen, eine kleine Aufmerksamkeit der Reiseleitung zum heutigen Valentinstag. Ich behauptet gleich, dass dieser süße Gruß Doris gilt, denn damit hatte ich das Problem aus den Füßen, wie man das Ding ohne Löffel, Gabel und Tellerchen verzehren sollte und überhaupt, vor dem Abendessen wird nicht genascht!
Doris wollte das Problem, welches ja mittlerweile das Ihre war, dadurch vertagen, dass sie das Küchlein erst mal mit zum Abendessen nehmen wollte. Das ganze Problem löste sich plötzlich von selbst dadurch, dass Doris über die Schwelle der Kabinentür stolperte und den süßen Gruß der Reiseleitung im hohen Bogen auf den Teppich des langen Schiffgangs beförderte.
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