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91. Reisetag – Montag, 6.4.2015 (Ostermontag) Seetag

Die Atlantiküberquerung ist bald geschafft. Die Temperaturen sind nicht mehr karibisch. Seit einigen Tagen ist es wichtig, eine Jacke anzuziehen, wenn man sich auf die Außendecks begibt. Man merkt es auch beim Duschen, dass man sich jetzt nicht mehr in tropischen Gefilden befindet. Wenn man jetzt die Dusche auf „kalt“ stellt, kommt tatsächlich kaltes Wasser aus der Brause und nicht mehr lauwarmes.

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Riesenei vorher

Am Nachmittag findet in unserem Wohnzimmer, also in Harry’s Bar die Veranstaltung „Riesenei und Schoko-Eierlikör“ statt. Ursprünglich sollte dieser Event auf dem Außendeck stattfinden, aber wegen der kühlen Witterung findet die Veranstaltung jetzt im Saale statt. Das Riesenei sieht gut aus, besteht aber zu 99% aus fester Buttercreme, was aber die meisten Gäste nicht daran hindert, XXL-Stücke davon zu verdrücken.  Trotzdem ist nach Beendigung der Kaffeestunde noch die Hälfte vom Riesenei übrig.

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Riesenei nachher

Parallel zur Buttercremeverzehr wird auch eine Seekarte mit der eingezeichneten Route von diesem Reiseabschnitt (Willemstad – Marseille ) verlost. Hierzu konnte man Lose kaufen. Wir haben keine Lose erworben, da man uns nicht garantieren konnte, die Karte nicht zu gewinnen und wir wollten uns keine weiteren logistischen Transportprobleme einhandeln. Als Überraschung werden noch 10 DIN A3 große Fotos von unserem telegenen Kapitän Hansen als Trostpreise –pardon, als Sonderpreise – verlost. Eine Dame gewinnt mit ihren Losen sogar zwei Portraits unseres gerne im Mittelunkt stehenden Kapitäns. Donnerwetter, ein doppelter Hansen! Was wird da wohl zu Hause von der Wand weichen müssen, ein Van Gogh oder der “Röhrende Hirsch“?
Beim Abendessen stellten wir fest, dass sämtliche Schokoladenhasen aus den Nestern, die immer  noch auf den Tischen stehen, verschwunden sind. Wurden sie etwa zu dem Schoko-Eierlikör verarbeitet, der heute Nachmittag für 2,50 € das Glas  angeboten wurde?

 

 

92. Reisetag – Dienstag, 7.4.2015  Funchal/Madeira - Portugal

 

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Gleich am Hafen das Ronaldo-Denkmal.
Er stammt aus Funchal.

Nach sechs Tagen auf See haben wir wieder festen Boden unter den Füßen. Da der Kapitän im Schweinsgalopp über den Atlantik gefahren ist, kommen wir bereits vier Stunden eher als geplant, nämlich schon um acht Uhr an.

 

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Die Seilbahnfahrt ist schon seit langem auf der Habenseite

Da wir Funchal bereits von einer früheren Reise kennen, brauchen wir nicht mehr mit der Seilbahn nach “Monte“ fahren, einen hoch an der steilen Küste gelegen Ortsteil von Funchal. Von dort kann den asphaltierten Weg zurück in einem Kornschlitten herunterrutschen. Die Korbschlitten, die über keinerlei Lenkung oder Bremsen verfügen, werden von zwei in der traditionellen weißen Tracht gekleideten Schlittenlenkern gesteuert. Es kommt dabei immer wieder mal zu Unfällen. Wir hatten damals schon auf dieses Abenteuer verzichtet und werden es auch heute nicht herausfordern. 

2015-04-07 Funchal hoe P1030726Ein Bummel durch die Altstadt soll genügen. Als es plötzlich anfängt zu regnen stehen wir genau vor einem Lokal, das auch WiFi anbietet. Dadurch kann Blogeintrag Nummer 13 der Weltöffentlichkeit (ich schätze so ca. 30-40 Leser) zugänglich gemacht werden.
Der Regen war nur ein kurzer April-Schauer. Zwei Kirchen und ein schöner Park mit Blumen und blühenden Bäumen runden den Spaziergang ab. chiquita
In einem kleinen Gemüseladen kaufe ich noch für 0,41 € fünf Bananen, die hier in Madeira angebaut werden. Die Bananen sind zwar recht klein, haben aber einen sehr intensiven Geschmack, einfach nur gut, da will man eigentlich nie wieder die von Chiquita essen müssen. 

Um 19 Uhr verlassen wir Madeira und wir genießen die herrliche Ausfahrt an der Reling des Promenadendecks.

 

 

93. Reisetag – Mittwoch, 8.4.2015  Seetag

Für die Passagiere, die die gesamte Winterreise gebucht haben, also von Marseille nach Marseille  ist heute ein Restaurant reserviert und der Kapitän und die Phoenix-Reiseleitung hatten hierzu schriftlich zu einem Abendessen eingeladen. Ist es nicht verwunderlich, dass man zu einem Essen eingeladen wird, dass man ja selbst (mit dem Reisepreis) bezahlt hat oder meldet sich ohne Grund einfach nur wieder mal der Waldorf und Statler in mir?

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Ich habe beim Frühschoppen zwar viel fotografiert,
aber nichts, was nicht schon hier im Blog gezeigt wurde.

Am Vormittag drehen wir mehrere Runden auf den über 400 Meter umfänglichen Rundumpromenade. Soviel Bewegung macht hungrig, da passt es gut, dass es um 11 Uhr wieder mal einen Bayerischen Frühschoppen mit Freibier und Weißwurst, Leberkäs und Spanferkel gibt. Ich begnüge mich allerdings mit 2 Weißwürsten und einem Bier (und dann noch einem Bier).
Nebenbei wird auch die Seekarte mit der Route der gesamten Südamerikareise verlost und natürlich auch noch 10 Sonderpreise, der allseits beliebte DIN A3 Hansen.

Das Showprogramm heute Abend steht unter dem Motto “50 Jahre Beat Club“. Und wer tritt da auf? Richtig! Uschi Nerke und die Flower Power Men. Frau Nerke erzählt zwischen den einzelnen Liedern Anekdoten aus ihrer Beat-Club-Zeit. Allerdings haben diese Geschichtchen weder Pfiff noch eine Pointe, sondern sind eher belanglos. Ob die sich beiden Flower-Power.Musiker, die anscheinend mit diesem Konzept und mit Uschi auch auf Tournee gehen wollen, damit einen Gefallen tun, halte ich persönlich für fraglich. Im letzten Drittel der Show tritt Uschi Nerke nicht mehr auf und schon finden die beiden Musikusse zu ihrer von mir bereits beschrieben Spielfreude zurück und sie beenden den Abend mit einem Medley der Creedence Clearwater Revival, das die uns reiferen Kreuzfahrer für kurze Zeit wieder jung macht.

 

 

94. Reisetag – Donnerstag, 9.4.2015  Cádiz/Spanien

 

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Die Kathedrale von Cádiz. Eintritt 5 €.

Der Stadtbummel heute früh in Cádiz gestaltet sich einfach. Auf dem Stadtplan, den wir von der Tourist-Information erhalten, sind mehrere farbige Routen für Rundgänge eingezeichnet. Diese Routen findet man als farbige Linien auf den Gehsteigen wieder. Uns wurde die lila Linie empfohlen und dieser Empfehlung leisten wir brav Folge. Die Linie führt und durch schmale gassen mit prunkvollen Gebäuden aus dem 17. Und 18. Jahrhundert.
An der Markthalle treffen wir auf die beiden Dottores, die Doris‘ Arm behandelt haben. Sie haben sich Weißbrot, Schinken und Käse gekauft und laden uns spontan dazu ein, mit ihnen zu vespern, was wir auch gerne tun.
2015-04-09 Cadiz hoe P1030766Am Abend findet das angekündigte Gespräch mit dem Phoenix Manager Herrn Schulze,  seines Zeichens Direktor für Schiffsreisen statt. Das Ergebnis ist eher unerfreulich. Im Bericht des örtlichen Reiseleiters steht, dass Doris gestürzt ist, weil sie vor ihm und nicht hinter ihm gelaufen ist, was Phoenix zur Rechtsauffassung kommen lässt, dass der Unfall selbstverschuldet ist und ein Haftung sowieso grundsätzlich abgelehnt wird. Aus Kulanz bietet man uns einen Preisnachlass von 1500 € auf eine künftig zu buchende Reise an.
Mich würde jetzt mal interessieren, was die Leser dieser Blogs davon halten. Ist das Angebot in Ordnung, zu hoch oder zu niedrig? Sollen wir vor Gericht klagen oder es lieber sein lassen? Schreiben Sie mir doch einfach, hier meine E-Mail-Adresse: .

 

95. Reisetag – Freitag, 10.4.2015  Seetag

Wegen schlechten Wetters wird die große Paella-Pfanne nicht draußen in der Kopernikus Bar zubereitet, sondern ganz profan in der Schiffsküche.
Am Nachmittag liest auf der Bühne des kleinen Bordkinos Uschi Nerke aus ihrem Buch “Bei mir wäre ich gerne Tier“ (erschienen bei Fischer, Frankfurt 2012, ISBN 978-3864559846). Nicht dass ich dieser Lesung beiwohne, aber ich möchte mit der Erwähnung dieser Veranstaltung aus dem heutigen Tagesprogramm, das von mir begangene bittere Unrecht wieder gut machen, als ich am 31.3.2015 schrieb, sie könne für einen 2-minütigen Auftritt 3 Wochen Kreuzfahrt genießen. Jetzt ist klar, sie absolviert durchaus das übliche Pensum, wie andere Künstler, Lektoren oder Referenten auch, die für eine Etappe der Reise engagiert sind. 
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Am Abend findet die übliche Abschiedsgala statt.

 

 

 

 

96. Reisetag – Samstag, 11.4.2015  Palma de Mallorca/Spanien

2015-04-11 Palma de Mallorca hoe P1030805Hier in Palma liegen wir nur diesen Vormittag und zwar gut 5 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt.
Unsere Hochzeitsreise führte uns im Juni 2000 schon einmal hierher. Nach einer einwöchigen Mittelmeerkreuzfahrt hängten wir noch eine Woche Hotelaufenthalt in Palma dran. Die Kathedrale, das Wahrzeichen der Stadt, der Ballermann und die Schinkenstraße sind uns also bekannt.
Vor 10 Uhr in der Stadt zu sein macht auch keinen Sinn und da man um 12:30 Uhr schon wieder an Bord sein muss, lohnt sich eine größere Landgangsaktion nicht wirklich und so spazieren wir ein wenig an der nahegelegen Marina entlang, kehren in einem WiFi-Lokal ein und gehen dann wieder zurück an Bord.
Am Nachmittag ist Packen angesagt, die mit Abstand unerfreulichste Pflichtveranstaltung einer Kreuzfahrt

 

97. Reisetag – Sonntag, 12.4.2015  Marseille

 

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Der Passagierhafen von Marseille hat keinerlei Flair

Unser Flieger nach Frankfurt geht erst heute Abend um 19 Uhr, sodass wir bis 15:30 Uhr an Bord bleiben dürfen. Dann wird der Transfer zum Flughafen stattfinden. Die Koffer hatten wir gestern Abend vor die Kabinentür gestellt und wurden schon abgeholt. Sie werden heute Nachmittag in den Bus geladen, sodass wir uns erst am Flughafen bei n einchecken wieder um das Gepäck kümmern müssen.
Ich nutze die Zeit bis zur Abfahrt um die Blogbeiträge seit Ostermontag zu erstellen. Ich habe mir diese Arbeit ganz bewusst für heute aufgehoben, weil das Warten auf dem Schiff an sich eine furchtbar langweilige Geschichte ist. Ich kann dann weder das Sitzen auf Deck gewiesen, noch kann ich mich auf ein Buch konzentrieren. An Bord herrsch so eine ganz seltsame Stimmung. Die Leute haben keine Urlaubsklamotten mehr an, sondern sind bieder gekleidet und sitzen mit finsterer Miene in der Atlantik Show Lounge und bewachen ihr Handgepäck, was man dort deponieren kann.
Um 15:30 fährt uns ein Bus zum Flughafen. Das Einchecken und die Sicherheitskontrolle dauern nervig lange, man steht bis zum Abflug um 19 Uhr nur in Warteschlangen. Der Flug ist pünktlich und um 22 Uhr sind wir wieder zu Hause in Niederhöchstadt.
Phoenix hat uns auch noch ein letztes Ei ins Nest gelegt. Wir hatten bereits zu Hause schon die Plätze für den Flug reserviert,  nämlich zwei Gangplätze nebeneinander. Phoenix hat unsere Reservierung später wieder gelöscht und eigene Reservierungen durchgeführt, damit die Phoenixreisenden im Flieger (Lufthansa) zusammensitzen können.

Div-Kaestchen

Text

Fazit: Die Reise war wunderschön, auch wenn der Leser den Eindruck gewinnen könnte, dass uns Phoenix selbige verdorben hätte. Das war sicher nicht der Fall. Um das mit einem deftigen Spruch zu erklären: „Was stört’s die deutsche Eiche, wenn sich die Sau dran kratzt!“
Phoenix ist als Dienstleister teilweise grottenschlecht, aber sie haben am Markt eine gewisse Monopolstellung. Sie haben kleine, deutschsprachige Schiffe, das Preis- Leistungsverhältnis stimmt und sie bieten die schönsten Routen an. Und das zählt!
Wir haben zwar das ein oder andere Mal geschimpft und uns auch geärgert, aber die Reise selbst, die Ziele und die vielen Eindrücke und Erlebnisse waren einfach toll. Die drei Monate auf dem Schiff waren super und wir wären durchaus auch noch 14 Tage länger geblieben, um die Fahrt ins Schwarze Meer noch mitzumachen, wenn man uns gesagt hätte: „Bleibt doch noch ein bisschen.“
Leider hat uns niemand dazu aufgefordert.

 

 

Hiermit, liebe Leser, endet der Reiseblog. Ich würde mich über das ein oder andere Feedback freuen, insbesondere von den Lesern, die ich nicht persönlich kenne und die durch Zufall auf den Blog gestoßen sind und diesen ganz oder teilweise gelesen haben.
Hier meine E-Mail-Adresse:

 

 

 

 

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